Frauen- und Männergesundheit

Urologische Vorsorge für junge Männer

Männer haben eine geringere Lebenserwartung und leben ungesünder als Frauen. Eine neue Website will nun schon Jungs über gesundheitliche Risiken aufklären und für Vorsorgeuntersuchungen motivieren.

13.04.2018
Foto: Alexander Sell

Dr. Clara Park
Radiologin
RNS Gemeinschaftspraxis
Wiesbaden



Männer sind Vorsorgemuffel. Das ist bekannt. Laut aktueller Erhebungen der Techniker Krankenkasse nimmt nur ein knappes Drittel (27 Prozent) von ihnen die kostenlosen Krebsfrüherkennungsangebote beim Urologen wahr. Zum Vergleich: Bei den Frauen gehen mit 59 Prozent fast doppelt so viele zum Gynäkologen.
In Sachen Männergesundheit gibt es also noch viel zu tun. Vor diesem Hintergrund sehen die Deutsche Gesellschaft für Urologie e.V. (DGU) und der Berufsverband der Deutschen Urologen e.V. (BDU) weiterhin großen Aufklärungsbedarf, mit Blick auf die HPV-Impfung für Jungen auch gesundheitspolitischen Handlungsbedarf. Die Verbände wiesen anlässlich des internationalen Männertages, am 19. November 2017, einmal mehr auf die Gesundheit von Jungen und Männern hin. Sie wollen die Teenager zielgruppengerecht in den sozialen Medien abholen.

Berührungsängste abbauen

Die Einführung der Jungensprechstunde (Adressen unter www.jungensprechstunde.de) ist ein wichtiger Baustein für eine bessere Männergesundheit. „Auch Jungen brauchen nach dem Kinderarzt einen dauerhaften Ansprechpartner. Mit der Jungensprechstunde beim Urologen verfügen wir inzwischen analog zur Mädchensprechstunde beim Frauenarzt über ein geeignetes Angebot, damit auch in der nächsten Männergeneration ein Gesundheitsbewusstsein entsteht. Die neue Versorgungsstruktur ermöglicht uns zudem, Jungen über die HPV-Impfung aufzuklären und sie zu impfen“, sagte BDU-Präsident Dr. Axel Schroeder. Bis dato ist das allerdings nur in Sachsen zulasten der Kostenträger möglich. „Die HPV-Impfung sollte den Jungen nicht länger vorenthalten werden“, fordert DGU-Pressesprecher Prof. Dr. Christian Wülfing. (red)