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Neue Operationstechniken bei Prostatavergrößerung

23.09.2018
Foto: Asklepios Paulinen Klinik, Dr. med. Ralf Thiel

Dr. med. Ralf Thiel
Chefarzt der Klinik für Urologie,
Kinderurologie und urologische Onkologie
Asklepios Paulinen Klinik



Eine vergrößerte Prostata, die den betroffenen Männern Beschwerden bereitet, sollte behandelt werden. Bei der gutartigen Prostatavergrößerung, dem sogenannten Prostataadenom, kommen heute vielfältige operative Maßnahmen infrage, wenn die Medikamentenbehandlung nicht mehr ausreicht. Fast immer kann die Prostata minimalinvasiv durch die Harnröhre entfernt werden. Kleine Drüsen bis etwa 80 Gramm können endoskopisch mit modernen elektrischen Methoden behandelt werden. Die sogenannte bipolare Resektion (TURiS) ist eine Weiterentwicklung der herkömmlichen „Ausschabung“ der Prostata, wobei die Nebenwirkungen aber deutlich seltener sind.
Größere Prostatadrüsen können mit modernen Lasern (Holmium oder Thulium) ebenfalls durch die Harnröhre als Ganzes aus der Prostata entfernt werden. Der Fachmann nennt das „Enukleation“ („Entkernung“), vergleichbar mit dem Ausschälen einer Apfelsine aus der Schale. Nach dem Lasern wird das Gewebe zerkleinert, abgesaugt und zur Gewebeanalyse eingeschickt.
Ganz neu und bisher nur in wenigen Kliniken in Deutschland möglich ist die schonende Entfernung des Prostatagewebes per Wasserstrahl („Aquabeam“). Das Gewebe wird mit einem robotergesteuerten, kräftigen Wasserstrahl ausgefräst. Der Hauptvorteil ist die sehr kurze Behandlungszeit von wenigen Minuten. Interessierte Patienten sollten mit dem Facharzt ihres Vertrauens abklären, welche Methode bei ihnen die Beste ist.