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Lungenkrebsfrüherkennung mit Ultra-Niedrigdosis-Computertomografie CT

19.03.2019
Foto: RNS Gemeinschaftspraxis

Prof. Dr. med. Ralf Bauer
EBCR
Facharzt für Radiologie und Gesellschafter
RNS Gemeinschaftspraxis



Lungenkrebs ist in Deutschland die häufigste Krebsart bei Männern und Frauen. Neun von zehn Lungenkrebskranken sind oder waren Zigarettenraucher.
Wird der Tumor in einem frühen Stadium entdeckt, sind die Behandlungs- und somit die Überlebenschancen besser.
Im Jahr 2010 wurden die Ergebnisse der US-amerikanischen Studie zur Früherkennung von Lungenkrebs (NLST) veröffentlicht. Demnach hatten starke Raucher, die sich regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen mit einer Computertomografie (CT) unterzogen, eine 20 Prozent bessere Überlebenschance. Im Herbst 2018 zeigte die niederländisch-belgische Früherkennungsstudie (NELSON) sogar einen Überlebensvorteil von 26 Prozent, wenn regelmäßige CT-Untersuchungen der Lunge mit niedriger Strahlendosis erfolgt sind.
In Deutschland existiert bisher kein solches nationales Früherkennungsprogramm, wie es etwa für Brustkrebs- oder Darmkrebsfrüherkennung seit Jahren etabliert ist. Technische Entwicklungen erlauben es derzeit, eine CT der Lunge mit sehr geringer Strahlendosis, vergleichbar zu einer normalen Röntgenaufnahme des Brustkorbs, zu machen. Das entspricht etwa einer Strahlenbelastung, wie sie auf unseren Körper bei einer Flugreise über den Atlantik durch kosmische Strahlung einwirkt. Dabei hat die CT aber den Vorteil, dass sie als sog. Schnittbildverfahren winzigste Veränderungen der Lunge zuverlässig und viel genauer als ein Röntgenbild aufdeckt.