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Lebenserwartung und Krebs – Prävention senkt die Gefahr

17.11.2017
Foto: R. Berg

Dr. med. Thorsten Mihm
Facharzt für Frauenheilkunde,
Geburtshilfe und gynäkologische Onkologie
Frauenarztpraxis AGZ
Wiesbaden



In den letzten 100 Jahren ist die durchschnittliche Lebenserwartung bei Frauen von ca. 45 auf ca. 82 Lebensjahre gestiegen. Viele Faktoren spielen hier eine Rolle: Hygiene, Ernährung, medizinische Versorgung und Änderung der Arbeitswelt.
Allerdings wird immer wieder bemängelt, dass die Krebserkrankungsrate ebenfalls angestiegen ist. Tatsächlich hat zwischen 2002 und 2012 die absolute Zahl an Krebserkrankungen bei Männern um 13 Prozent und bei Frauen um 10 Prozent zugenommen. Berücksichtigt man aber das Alter der Menschen (sogenannte Altersstandardisierung), kam es bei Männern zu einem Rückgang um 4 Prozent, bei Frauen aber zu einer Zunahme um 5 Prozent. Eine Ursache liegt in der zunehmenden Verbreitung des Rauchens bei Frauen und damit eine Zunahme von Lungenkrebs.
Die altersstandardisierten Sterberaten für Krebs sind aber bei beiden Geschlechtern um 13 Prozent (Männer) bzw. 9 Prozent (Frauen) zurückgegangen. Eine Rolle spielen hier – neben den verbesserten therapeutischen Maßnahmen – Impfungen gegen bestimmte Viren sowie die Krebsvorsorgeuntersuchungen, bei denen die Tumoren in einem gut behandelbaren frühen Stadium erkannt werden können.
Durch das Vermeiden von Risiken lassen sich Krebsfälle reduzieren. Rauchen und Übergewicht, mangelnde körperliche Bewegung und Alkoholkonsum sind hier die wichtigsten Risikofaktoren. Durch Prävention und Vorsorgeuntersuchungen kann die Krebssterblichkeit weiter verringert werden.