Frauen- und Männergesundheit

Große Prostata – Laser besser als OP?

Mit den Lebensjahren wächst auch die Prostata. Viele Männer müssen dann häufiger auf Toilette. Auch wenn es kein Krebs ist, raten Ärzte häufig zur OP. Ein Lasereingriff ist schonender. Doch ist er auch so erfolgreich?

20.12.2016
Foto: Alexander Sell

Dr. Clara Park
Radiologin
RNS Gemeinschaftspraxis
Wiesbaden



Arzneikürbis, Sägepalme und Brennnessel – was tun, wenn all diese Mittel nicht helfen und „Mann“ nachts drei-, viermal auf Toilette muss? Ärzte raten bei häufigem Harndrang und Schlafstörungen, die durch die Prostata bedingt sind, häufig zu einer OP. Denn die Lebensqualität leidet nicht unerheblich darunter. Und letztlich kann sich auch Krebs daraus entwickeln. Immerhin 64.000 Männer erkranken jedes Jahr daran.
Doch so ein Eingriff ist heikel. Denn rund um die Prostata verlaufen viele Nervenbahnen, u. a. die für die Blasenkontrolle und die Erektion. Nicht selten sind Männer nach einer Prostata-OP deshalb inkontinent und impotent.
Mit modernen Laserverfahren ist dieses Risiko zumindest geringer. Entweder wird das Gewebe mittels einer Lasersonde herausgeschnitten oder so stark erhitzt, dass es abstirbt. Dazu reicht meist eine Lokalanästhesie. Doch sind sie auch genauso erfolgreich wie die herkömmlichen Verfahren TURP (Transurethrale Resektion der Prostata; über die Harnröhre) und die Adenomektomie (per Bauchschnitt)?

Nur ein Verfahren gleichwertig

Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) hat deshalb relevante Studien, die es dazu gibt, miteinander verglichen. Dabei sollte miteinbezogen werden, dass das minimal-invasive Verfahren nicht nur schonender ist und weniger Komplikationen nach sich zieht, sondern auch gleich gute Ergebnisse hinsichtlich des Therapieziels erzielt, also Gewebe abträgt und damit die Ursache des Harndrangs beseitigt.
Das Resultat: Diese Bedingung ist nur bei der Thuliumlaser-Resektion der Prostata (TmLRP) erfüllt. Die Behandlungsergebnisse aus sechs Studien mit insgesamt knapp 600 Patienten, fallen in Hinblick auf die Symptome nicht schlechter aus als bei der Vergleichstherapie TURP. Und sowohl bei zwei sogenannten perioperativen Endpunkten (Dauer, Klinikaufenthalt und Katheterisierung) als auch bei zwei schwerwiegenden unerwünschten Ereignissen (schwere Blutungen und Notwendigkeit von Bluttransfusionen) sind die Ergebnisse der TmLRP besser. Welche Methode angewendet wird, hängt aber auch von Erkrankungen und anderen Parametern ab. Deshalb kann letztlich nur der Arzt zusammen mit dem Patienten entscheiden, welche Therapie sinnvoll ist. (red)