Ernährung und Gewichtskontrolle

Seelisches Gleichgewicht hilft beim Abnehmen

Essstörungen gehören zu den häufigsten psychosomatischen Erkrankungen. Eine neue Studie zeigt, wie wichtig die innere Balance für ein normales Gewicht sein kann.

11.07.2018

Magersucht und ein zu hohes Körpergewicht stehen schon länger im Zusammenhang mit psychischen Erkrankungen wie Depressionen oder Angstzuständen. Doch hat die seelische Gesundheit umgekehrt auch einen Einfluss auf den Erfolg einer Abnehmtherapie?
Wie das DeutscheGesundheitsPortal berichtet, ging ein dreiköpfiges Forscherteam aus den USA genau dieser Frage nach. An ihrer Studie nahmen 92 Frauen aus Mittel- und Lateinamerika teil, die entweder übergewichtig oder krankhaft übergewichtig (adipös) waren. Zudem hatten die Frauen bereits eine Vorstufe von Diabetes, den sogenannten Prädiabetes, bei dem die Blutzuckerwerte schon deutlich erhöht sind aber noch nicht als Diabeteserkrankung gelten.
Für die Untersuchung wurden die Frauen in drei Gruppen aufgeteilt: Gruppe 1 nahm an einem Lebensstilinterventionsprogramm teil (Bewegung, Ernährungsumstellung, Entspannungsübungen etc.), Gruppe 2 bekam jeden Tag 1700 mg Metformin – ein blutzuckersenkendes Medikament –, und Gruppe 3 erhielt die übliche Versorgung.
Das Ergebnis: Nach 12 Monaten fiel der Gewichtverlust aus der Gruppe, die ihren Lebensstil positiv verändert hatte oder gleichgeblieben war, deutlich größer aus (insgesamt 5,1 kg) als bei den Frauen, die hierbei keine guten Werte hatten. Interessant: War der Gewichtsverlust bei allen Frauen aus der Gruppe der Lebensstilveränderung nach sechs Monaten noch ähnlich gewesen, nahmen danach nur noch die Frauen zu, die gleichzeitig unter Depressionen, Ängsten und Stress litten. Die Frauen mit stabiler seelischer Gesundheit nahmen hingegen weiter ab.
Die Studie zeigt: Stress, Depressionen und Ängste sollten bei einer Abnehmtherapie immer mitbehandelt werden. (red)