Ernährung und Gewichtskontrolle

Komplexe Kohlenhydrate gegen den Heißhunger

Müdigkeit und Heißhungerattacken sind typisch für die zweite Tageshälfte. Doch das Formtief muss nicht sein, wenn man mittags das Richtige isst.

17.01.2017

Nicht wenigen bleibt mittags kaum Zeit zum Durchatmen, geschweige denn für ein entspanntes Mittagessen. Vor allem Lehrer sind betroffen, wie eine aktuell geführte Online-Umfrage von TÜV Rheinland zum Thema „Ernährungsverhalten bei Lehrern“ zeigt. Rund 54 Prozent der Befragten gaben an, keine Zeit für ein entspanntes Mittagessen zu haben. 48 Prozent nehmen nicht mal eine warme Mahlzeit am Tag zu sich. Aber: „Gerade zur Mittagszeit ist ein Energieschub wichtig, um den restlichen Schultag gut meistern zu können“, sagt Laura Gaida, Gesundheitsexpertin bei TÜV Rheinland.

Vollkorn und gesunde Fettsäuren

Gutes Gedächtnis, hohe Belastbarkeit und scharfe Konzentration – all das kann man mit gesunder Ernährung unterstützen. Zu den wichtigsten Energielieferanten zählen Kohlenhydrate.
Die meisten Menschen nehmen jedoch einfache Kohlenhydrate zu sich, wie sie in Weißmehlprodukten, Fertiggerichten und Süßspeisen vorkommen. Der Haken: Sie geben lediglich einen kurzen Energie-Kick, machen aber schnell wieder müde und hungrig. Besser sind komplexe Kohlenhydrate. Sie sind beispielsweise in Vollkornprodukten, Kartoffeln, Naturreis sowie in Obst und Gemüse enthalten. „Diese Kohlenhydrate werden langsam verdaut und sorgen für ein konstantes Leistungsniveau und längere Sättigung“, erklärt Laura Gaida.
Ebenfalls ein wichtiger Energielieferant sind mehrfach ungesättigte Fettsäuren. Die sogenannten Omega-3-Fettsäuren sind in fettreichem Seefisch, Nüssen und Samen enthalten. Sie bringen Power und sorgen für starke Nerven.

Gesundes Knabbern mit Nüssen und Früchten

Gerade bei Eiligen sind kleine Snacks sehr beliebt. „Zwischenmahlzeiten sind grundsätzlich kein Problem. Allerdings sollten sie nicht aus Süßigkeiten oder Kuchen bestehen, sondern aus gesundem Brainfood wie Bananen, Birnen, Möhren oder Nüssen“, so die Gesundheitsexpertin. Damit können Lehrer auch ihren Schülern zeigen, dass Knabbern gesund sein kann. Gaida rät zudem, auf Pillen und Präparate zu verzichten, die dem Körper zusätzlich Mineralien, Vitamine und Ballaststoffe zuführen sollen. Wer sich ausgewogen und gesund ernährt, benötigt keine Nahrungsergänzungsmittel.

Flüssige Kohlenhydrate möglichst meiden

Eine weitere wichtige Grundregel lautet: Viel trinken! Auf diese Weise werden Kopf und Körper ausreichend gut durchblutet und dadurch mit Sauerstoff versorgt. Zwei bis drei Liter Wasser, ungesüßte oder Tees oder leichte Saftschorlen sollten es täglich sein.
Laut der Online-Umfrage trinken die meisten Befragten im Alltag überwiegend Wasser, Kaffee und Tee. Die Meinung der Expertin dazu: „Auf der Beliebtheitsskala sollten koffeinhaltige Getränke besser weiter unten angesiedelt sein. Diese können den ohnehin schon stressigen Schulalltag noch anstrengender machen, da zu viel davon zu Kopfschmerzen, Gereiztheit, innerer Unruhe und Schlaflosigkeit führen kann.“
Natürlich enthalten auch Softgetränke wie Cola, Limonaden, Eistees und fertige Saftschorlen jede Menge Zucker. Laut eines aktuellen Tests von Foodwatch enthält jedes zweite Getränk zu viel Zucker. Die meisten Kalorien fanden die Tester jedoch in Energydrinks. (red)