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Vorsicht vor Blaulicht: Kunstlinsenträger brauchen besondere Sonnenbrillen

28.06.2019
Foto: Marc Bouffier

Marc Bouffier
Geschäftsführer
Brillen Bouffier GmbH



Sonnenbrillen sollen nicht nur gut aussehen und Blendung durch zu helles Sonnenlicht reduzieren, sondern zuallererst die Augen vor schädlicher UV-Strahlung schützen. Denn die UV-Strahlung ist beispielsweise eine der Hauptursachen für das Entstehen des grauen Stars! Hierbei kommt es zu einer Trübung der natürlichen Augenlinse. Dadurch sehen Betroffene alles wie durch einen grauen Schleier. Auch die Streueffekte des Lichtes an der getrübten Linse sind extrem blendempfindlich. Selbst der Aufenthalt im Schatten bedeutet keinen vollständigen Schutz vor den UV-Strahlen. Denn auch hier setzen wir uns ultraviolettem Licht aus. Diese sogenannte Streustrahlung macht immerhin rund 80 Prozent unserer Jahresbelastung mit UV-Licht aus.
Neben der ultravioletten Strahlung sind aber auch energiereiche blaue Anteile des Sonnenlichts für Schädigungen am Auge verantwortlich. Diese wirken vor allem an der Netzhaut des Auges, also dort wo die Bilder entstehen. Besonders am Ort des schärfsten Sehens – der Makula. Dort können sie zu einer Makuladegeneration führen, die nicht operabel ist. Hierbei kommt es zur fast vollständigen Erblindung des betroffenen Auges.
Unsere körpereigene Augenlinse besitzt zwar einen natürlichen Schutz vor diesen blauen Lichtstrahlen. Durch Ablagerungen, die sich im Laufe des Lebens in der Linse ansammeln, entsteht jedoch eine leichte, gelbliche Verfärbung. Diese filtert die schädlichen Anteile des Lichtes und kann so eine Makuladegeneration verhindern helfen. Doch wird nun im Zuge einer Grauen-Star-Operation die eigene Linse gegen eine künstliche Linse ersetzt, ist dieser natürliche Schutz nicht mehr vorhanden.
Künstliche Linsen, die von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen werden, haben in aller Regel einen ca. 90-prozentigen UV-Schutz integriert. Einen in die künstliche Linse integrierten Blaulicht-Filter kann man zwar erhalten, dies ist allerdings keine Kassenleistung. Dementsprechend gelangen die blauen Lichtanteile bei den meisten künstlichen Intraokularlinsen bis zur Netzhaut und können dort zur Entstehung einer Makuladegeneration führen. Deshalb ist besonders nach einer grauen Star-Operation der Schutz der Augen, nicht nur vor UV-Strahlung, wichtig. Sinnvoll und wichtig ist auch ein Schutz vor den blauen energiereichen Anteilen des Lichtes.
Den kann die richtige Sonnenbrille bieten. Sie sollte das Auge bestmöglich abdecken. Eine Entspiegelung der Sonnenschutzgläser kann verhindern, dass das Sonnenlicht von der Augenseite der Gläser ins Auge reflektiert. Das Ergebnis ist ein reflex- und damit störungsfreieres Sehen.
Mit Spezialfiltergläsern, sogenannten Blaublockern, erreicht man einen umfangreichen UV-Schutz, ein besseres Kontrastsehen und damit einen guten Schutz vor der Entstehung einer Makuladegeneration.