Augen, Nase und Ohren

Im Urlaub wortlos kommunizieren

Unterwegs finden Menschen mit einer deutlichen Hörschwäche oft schwierige Verhältnisse vor. Das sollten Betroffene vor Reiseantritt regeln.

12.06.2017

Schwerhörige oder taube Menschen müssen bei der Urlaubsplanung einiges mehr beachten als Gesunde, so die Initiative Beat the Silence. So sollte die komplette Kommunikation, angefangen von der Reservierung über konkrete Anfragen und Wünsche bis hin zu Anreiseformalitäten, per Mail möglich sein. Auch sollte das Hotel am Urlaubsort schriftliche Infos, z. B. Karten oder Flyer, über Shuttledienste und Restaurants, medizinische Versorgung und Notdienstapotheken parat haben.
Je mehr man vor und während der Reise auf diese Art in Erfahrung bringen kann, desto sicherer fühlt man sich in der schönsten Zeit des Jahres. Wichtig für eine Erreichbarkeit vor Ort ist auch eine Handynummer des Hotels oder der Ansprechpartner vor Ort für das Versenden von SMS. Kann man Zentrale und Housekeeping per PC oder Fax erreichen? Umso besser. Auch das Vorhandensein eines Funkkopfhörers oder einer induktiven Höranlage sowie Tischblitzlampen, die Telefonklingeln und Türklopfen ersetzen sowie Blitzlichtanlagen für Notfälle, können die Entscheidung für oder gegen eine Unterkunft deutlich erleichtern. Wichtig sind auch Lichtwecker und eine Steckdose in Bettnähe. Dazu sollte man sich zuvor in einschlägigen Foren erkundigen, ob der Service tadellos ist. Denn besonders hier sind Betroffene auf einen größeren Einsatz und ein höheres Maß an Empathie beim Personal angewiesen. Geduld, Blickkontakt und deutliche Aussprache sind wichtige Kriterien, sonst sinkt die Urlaubsstimmung im Nu. Bei der Wahl der Restaurants sind ruhige Plätze ohne viel Hintergrundgeräusche wichtig. Für weitere Bestellungen sollte man immer eine Karte am Tisch behalten können, um zu zeigen, was man ordern möchte. Wer dann noch an Batterievorräte für sein Hörgerät oder Implantat denkt, ist schon in vielen Dingen des Alltags vor Ort auf der sicheren Seite. (red)