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Wachkoma-Patienten bestmöglich betreuen bis zum Schluss

12.12.2016
Foto: Dr. med. Thomas Nolte

Dr. med. Thomas Nolte

Palliativarzt und Schmerztherapeut, Zentrum für ambulante Palliativversorgung ZAPV

Egal ob durch einen Unfall mit einer schweren Kopfverletzung, einen Hirn- oder Herzinfarkt oder eine Lungenembolie – ist die Sauerstoffzufuhr im Gehirn länger unterbrochen, beginnen die Gehirnzellen definitiv abzusterben. Nicht wenige Patienten, deren Herz-Kreislauf-Funktion durch Rettungskräfte wieder hergestellt werden kann, leiden trotzdem unter den Folgen des Sauerstoffmangels im Gehirn. Wichtige zentrale Funktionen sind vorübergehend oder auch definitiv ausgefallen. Betroffene öffnen und schließen zwar die Augen, reagieren aber nicht auf Ansprache, sind nicht bei Bewusstsein.
Von einem Tag auf den anderen sind sie auf eine Intensivpflege angewiesen. Mit der Dauer der Bewusstlosigkeit und der Schwere des Hirnschadens schwinden die Chancen auf eine Genesung oder ein Aufwachen. Trotzdem kann ein Restbewusstsein nicht ausgeschlossen werden. Deshalb ist eine intensive Betreuung durch ein interdisziplinäres Team wichtig. Sie kann zu Hause erfolgen oder in speziell dafür ausgerichteten Pflegeheimen. Wenn der Betroffene in einer Patientenverfügung im Falle einer anhaltenden, schweren Hirnschädigung die Aufrechterhaltung lebenserhaltener Maßnahmen abgelehnt hat, sollten diese beendet werden. Langes Leid bis zum Tod kann so dem Menschen und seinen Angehörigen erspart bleiben. Die Begleitung durch ein Palliativteam in dieser schwierigen Entscheidungs- und Umsetzungsphase ist dann sehr hilfreich!