Alters- und Palliativmedizin

Pneumokokken-Impfung öfter auffrischen

Eine Impfung ist besser als keine. Dennoch bietet sie nicht ewig Schutz. Wer als älteer Mensch regelmäßig zur Impfung geht, kann sein Risiko für eine Lungenentzündung senken.

16.09.2019

Sie können für eine Lungenentzündung, eine Blutvergiftung oder eine Hirnhautentzündung verantwortlich sein und vor allem älteren Menschen gefährlich werden: die Bakterien Pneumokokken. Deshalb rät die Ständige Impfkommission (STIKO) beim Robert-Koch-Institut in Berlin auch zu einer vorsorglichen Impfung für alle Menschen ab dem 60. Lebensjahr, Immungeschwächte, chronisch Kranke und Kinder in den ersten beiden Lebensjahren. Sie könne das Erkrankungsrisiko verringern und schwere Komplikationen vermeiden helfen. Doch kann die Impfung wirklich das Risiko reduzieren?
Wie eine britische Vergleichsstudie zeigt, wurden im Zeitraum von 4,5 Jahren 9847 Erkrankungsfälle bei Erwachsenen über 65 Jahren ermittelt. Von diesen füllten 6319 (64 %) Menschen den Fragebogen dieser Studie aus. Die Hälfte der Erkrankten gehörte zur Gruppe von Hochrisiko-Patienten (52 %, besonders aufgrund von Atemwegserkrankungen, Herz-Kreislauferkrankungen, Nierenkrankheiten oder Diabetes), ein Drittel der Betroffenen hatte ein geschwächtes Immunsystem (28 %, meistens aufgrund von Krebserkrankungen und deren Behandlung).
Das Ergebnis: Die Wirksamkeit der Impfung war eher unabhängig vom Alter, war aber besonders hoch bei vorher gesunden Menschen (45 %), niedriger bei Patienten mit Risikofaktoren, aber normalem Immunsystem (25 %) und noch niedriger bei Patienten mit geschwächtem Immunsystem (13 %).
Die Analyse zeigt also, dass die Pneumokokken-Impfung einen moderaten, vor allem kurzfristigen Schutz gegen die Pneumokokken-Infektionen bei älteren Menschen bietet. Regelmäßiges Impfen schien hierbei besonders wichtig zu sein und könnte den Impfschutz verbessern. Positiver Impfeffekt: Seit die Impfung für Kinder um einem weiteren Bakterientyp ergänzt wurde, sank auch das Erkrankungsrisiko für ältere Menschen. (dgp/red)