Alters- und Palliativmedizin

Mundschleimhaut richtig versorgen

Die meisten Menschen haben Angst vor dem Tod. Aber mehr noch vor dem Sterben. Angehörige können helfen, ihren Nächsten zumindest das quälende Durstgefühl zu nehmen.

03.05.2019
Das Durstgefühl mit einfachen Mitteln stillen. Foto: AdobeStock / Ralf Geithe Das Durstgefühl mit einfachen Mitteln stillen. Foto: AdobeStock / Ralf Geithe

Ein bettlägeriger, unheilbar kranker und auf Pflege angewiesener Mensch hat mit vielen belastenden Symptomen zu kämpfen. Dazu zählt auch ein großes Durstgefühl. Denn in der misslichen Situation, in der er sich am Lebensende befindet, kann er sich nicht mehr selbst mit Flüssigkeit versorgen, sondern ist auf fremde Hilfe angewiesen. Auch Medikamente können den Mund buchstäblich austrocknen. Das heißt jedoch für Pflegende und Angehörige nicht, dass sie den Betroffenen zum Trinken zwingen sollten. Denn vor allem in der Sterbephase ist es ganz natürlich, dass man nichts mehr trinken möchte. Zu viel Flüssigkeit kann den Körper vielmehr schmerzhaft belasten und den Sterbeprozess erschweren. Was also tun?
Das quälende Durstgefühl entsteht vor allem durch trockene Mundschleimhäute. Versorgt man diese regelmäßig mit Feuchtigkeit, kann man dem zu Pflegenden sehr helfen. Allerdings gilt auch hier das Prinzip der Freiwilligkeit. Signalisiert ein Patient durch einen fest verschlossenen Mund, dass er keine Hilfe möchte, haben das alle zu respektieren. In der Regel aber sind die Sterbenden dankbar für jede Erfrischung.
Die richtige Versorgung der Mundschleimhaut ist auch wichtig, um eine Borkenbildung, eine Soorinfektion oder ein schmerzhaftes Einreißen der Mundwinkel bzw. der Mundschleimhaut
zu verhindern
. Mundsoor, ein Befall mit Candida-Hefepilzen, droht bei permanent trockenem Mund. (bibi)