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Frühzeitige Integration der Palliativmedizin schützt vor Übertherapie am Lebensende

09.07.2017
Foto: Dr. med. Thomas Nolte

Dr. med. Thomas Nolte
Palliativarzt und Schmerztherapeut
ZAPV - Palliativ Care Team Wiesbaden und Umgebung



Eine gute medizinische Versorgung ist in jedem Stadium einer Krankheit wichtig. Im Falle einer unheilbaren Krankheit, wie etwa einer fortgeschrittenen Krebserkrankung oder einer Bewusstlosigkeit bei apallischen Syndrom, sollten Betroffene bzw. deren Angehörige jedoch nach gründlicher Diagnose und einer Zweitmeinung gemeinsam mit dem behandelnden Arzt abwägen, ob und wann eine Behandlung, die vermeintlich auf Heilung ausgerichtet ist, noch sinnvoll ist. In diesem Stadium wäre es darüber hinaus wichtig, einen Palliativmediziner hinzuzuziehen. Denn je früher man die Behandlung der Ursachen und die der Symptome miteinander verknüpft, desto besser können die Patienten oder deren Angehörige eine Entscheidung in dieser schwierigen Lebenssituation treffen. Erfahrungen zeigen, dass Betroffene besser und schneller einen für sie richtigen Umgang damit finden, wenn sie über alle Chancen und Risiken der Therapie umfassend und verständlich aufgeklärt werden. Auch Ehrlichkeit ist hier wichtig, um keine falschen Hoffnungen zu wecken. Wer sich gegen eine Weiterführung der „heilenden“ Krankheitsbehandlung entscheidet, würde dann nicht alleine mit seiner Entscheidung dastehen, sondern hätte einen kompetenten Arzt an seiner Seite, der den palliativen Weg hin zu einem schmerzfreien und würdevollen Lebensende begleiten würden. Das schafft Freiräume für den Patienten und dessen Familie und hilft, Ruhe und Lebensqualität zu finden, um die verbleibende Zeit so gut wie möglich zu nutzen.