Alters- und Palliativmedizin

Ehrenamtliche Sterbebegleiter helfen

Sterben muss jeder allein? Nein! Nicht nur Teams der ambulanten Palliativversorgung kümmern sich um Betroffene. Auch Ehrenamtliche können hier viel leisten.

20.09.2017

Wenn das Ende des Lebens absehbar ist und keine Therapie mehr Aussicht auf Heilung verspricht, sollen und wollen die meisten Menschen keine maximale Behandlung mehr bekommen, sondern ihre letzten Tage, Wochen oder Monate in Ruhe und Frieden verbringen. Doch nicht nur jene, die auf sich allein gestellt sind, sondern auch solche, die im Kreise der Familie sterben dürfen, können durch ehrenamtliche Sterbebegleiter enorm entlastet werden.

Großes Engagement

Derzeit engagieren sich nach Angaben des Deutschen Hospiz- und Palliativverbandes (DHPV) bundesweit 100.000 Ehrenamtliche in der Hospizbewegung. „Sterbende Menschen wünschen sich, in vertrauter Umgebung und im Kreise derer zu sterben, die ihnen nahestehen. Sie möchten möglichst keine Schmerzen ertragen müssen, letzte Dinge regeln können und in Gesprächen existenzielle Fragen besprechen. In dieser Lebensphase stehen die ehrenamtlichen Hospizbegleiter den Sterbenden und deren Angehörigen zur Seite“, sagt Dr. Barbara Voß, Leiterin der Landesvertretung der Techniker Krankenkasse in Hessen.

Begleitung und Entlastung

Ziel der ehrenamtlichen Sterbebegleitung ist es, die Lebensqualität Todkranker, die ihre letzte Lebensphase zu Hause verbringen, zu verbessern. Und zwar nicht mit Medikamenten, sondern mit Worten, Zuwendung und Empathie. Als vertrauensvoller Gesprächspartner und Ratgeber in dem mit Sicherheit schwersten Abschnitt ihres Lebens. Zusammen mit ambulanten Palliativdiensten möchten sie den Menschen ein würdevolles und möglichst selbstbestimmtes Leben bis zum Ende ermöglichen. Behutsam klären sie darüber auf, was kommen kann und wie die Sterbenden damit umgehen können. Die Gespräche und die Auseinandersetzungen helfen möglicherweise dabei, ethische und religiöse Sinnfragen am Lebensende zu beantworten.

Anspruch auf Beratung

Auch Angehörige und Nahestehende sind jetzt mit besonderen Herausforderungen konfrontiert – insbesondere dann, wenn Kinder an einer tödlichen Krankheit leiden. Die ehrenamtlichen Helfer begleiten und stärken auch hier jene, die Hilfestellung mit dem Thema Sterben suchen. Dadurch bleibt diesen wieder mehr Zeit, sich um die Wünsche und Bedürfnisse der unheilbar Kranken zu kümmern.
Um genau das zu ermöglichen und den Zugang zu Hilfsangeboten zu verbessern, haben gesetzlich Versicherte einen Anspruch auf individuelle Beratung und Hilfestellung durch die Krankenkassen. Dies schließt konkret die Informationen über alle lokal vorhandenen Angebote und Hilfestellungen mit ein. (red)