Alternative Heilmethoden

Mit Biofeedback gegen Migräne

Wer mehrmals im Monat unter langanhaltenden Kopfschmerzattacken leidet, ist froh, wenn der Schmerz schnell verschwindet. Tabletten sind aber nicht der einzige Ausweg.

12.10.2017

Etwa acht Millionen Menschen in Deutschland sind von Migräne und Spannungskopfschmerzen betroffen. Vor allem für Migräniker bedeutet das: immer wiederkehrende, heftige pulsierende Kopfschmerzen, dazu Übelkeit, Erbrechen, Lärm- oder Lichtüberempfindlichkeit – bis zu 72 Stunden lang! Darunter leidet die Lebensqualität.

Zusätzliche Hilfe

Doch statt ständig mit Tabletten gegenzusteuern, kann man die Schmerzattacken zusätzlich auch mit alternativen Verfahren lindern. Laut Angaben der Deutschen Schmerzgesellschaft e. V. könnten bei mehr als einem Drittel von ihnen neben Medikamenten auch nicht-medikamentöse Therapien helfen.
Die erste Leitlinie zu „Entspannungsverfahren und verhaltenstherapeutischen Interventionen zur Behandlung der Migräne“ zeigt: Auch Biofeedback ist eine Möglichkeit, den Kopfschmerzattacken die Stirn zu bieten. Die sanfte Methode soll so gut wirken wie Schmerzmedikamente – und das ohne Nebenwirkungen. Dazu hilft sie akut und vorbeugend. Doch wie funktioniert sie eigentlich?

Schmerzempfinden steuern

Dabei werden körperliche Prozesse, die normalerweise automatisch ablaufen, über ein Messsystem erfasst und als gut wahrnehmbares Signal akustisch oder optisch über einen Monitor präsentiert. Dadurch wird der aktuelle körperliche Prozess direkt zurückgemeldet. Die Betroffenen lernen auf diese Weise, ihre Körperwahrnehmung zu schulen und dadurch körpereigene Prozesse mit der Kraft der Gedanken effektiv zu steuern. Die so geförderte Selbstwirksamkeit trägt wesentlich zum Erfolg des Biofeedback-Verfahrens bei. Laut Angaben der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft hat sich das Verfahren nicht nur bei Migräne, sondern auch bei Spannungskopfschmerzen bewährt. (red)