Alternative Heilmethoden

Die geheime Kraft der Selbstheilung

Wer morgens regelmäßig frische Luft durch die Lungen pustet, stärkt sein Immunsystem, hat seltener Asthma-Anfälle und braucht weniger Medikamente. Ein Wunder? Nein. Erfahrungsmedizin pur.

22.11.2016

Medikamente sind wichtig. Doch haben gerade sehr wirksame Arzneien auch viele unerwünschte Nebenwirkungen. Anders ganzheitliche Heilverfahren wie Ayurveda oder die Traditionelle Chinesische Medizin. Sie setzen gezielt auf die Kraft der Selbstheilung. Aber auch Entspannung und eine positive Grundeinstellung kurbeln die Selbstheilungskräfte an und könnten so manches Medikament überflüssig machen, ist Mentaltrainer Volker Sautter aus Tübingen überzeugt: „Die Muskelspannung sinkt, die Durchblutung verbessert sich und damit auch die Versorgung mit Sauerstoff“, erklärt der Fachmann, der schon Fußballprofis zu seinen Kunden zählte. „Beschwerden wie Bluthochdruck, Kopfschmerzen und Atemwegserkrankungen, aber auch chronische Leiden wie Rückenschmerzen und Rheuma kann man auf diese Art ausgezeichnet lindern.“

Apotheke im Kopf

Ganze 40 Medikamente kann allein unser Gehirn herstellen. Darunter Schmerzmittel von der Stärke Morphiums, Wachstumshormone, die unsere Zellen erneuern oder Endorphine – Botenstoffe, die uns glücklich machen und beim Entspannen helfen. „Stress schwächt gesund machende Stoffe und damit die körpereigene Abwehr. So produziert man unter Dauerstress ein Eiweiß, dass verhindert, dass sich kranke Zellen selbst zerstören“, bestätigt auch Prof. Dr. Jan Born, Direktor des Instituts für Neuroendokrinologie der Universität zu Lübeck.

Ruhe und Bewegung

Mentale Ruhephasen und ausreichend Schlaf sind für die Schaltzentrale in unserem Kopf deshalb enorm wichtig: „Diese Aufräumarbeit ist geradezu lebensnotwendig. Andernfalls droht ein Ungleichgewicht, das für unsere Gesundheit gefährlich werden kann“, sagt Prof. Born. Jeder Erwachsene sollte deshalb täglich sieben bis acht Stunden schlafen. Auch Meditation erhöht die Zahl der Antikörper um 25 Prozent.
Aber auch Bewegung weist die Stresshormone in die Schranken. Denn Sport hilft diese abzubauen und korrigiert so auch den Blutzuckerspiegel, der durch diese Hormone aus dem Gleichgewicht geraten ist.

Darm stärken

Die Zentrale des Immunsystems aber sitzt im Darm. Hier werden 80 Prozent unserer Abwehrzellen gebildet. Schlechte Ernährung und Antibiotika schwächen das wichtige Organ. Zucker entzieht die Mineralstoffe Magnesium und Kalzium und senkt so die Produktion der Immunzellen. Nach einer Antibiotika-Einnahme sollte man den Darm mit guten Bakterien wieder stärken.(red)