Alternative Heilmethoden

Bindegewebsmassage stärkt die Abwehr

Diese Massagen sind nicht nur gut gegen Verspannungen. Neue Untersuchungen sprechen dafür, dass man damit auch das Immunsystem mobilisieren kann.

20.03.2017
Nur intensive Massagegriffe können Verklebungen im Gewebe lösen.  Archivfoto: djd

Hochgezogene Schultern, verkrampfte Gesichtsmuskeln, ein gebeugter Rücken und eine angespannte Kiefermuskulatur – all diese Beschwerden sind häufig mit emotionellen Reaktionen verbunden. Diese manifestieren sich unter Umständen zu einem entsprechenden Krankheitsbild, etwa in Rücken- und Spannungskopfschmerzen oder nächtlichem Zähneknirschen. Allein schon eine Berührung wie sie bei Massagen üblich ist, kann den angespannten Muskeltonus lösen und das Gegenüber beruhigen. Die Bindegewebsmassage (BGM) kann aber noch mehr. Forscher attestieren ihr eine stärkende Wirkung auf das Immunsystem. Der Grund: Das Bindegewebe verbindet wie ein körperweites Informationssystem Nerven, Muskeln und Organe: Es umgibt alle Gewebe und vermittelt sämtliche Abläufe zwischen ihnen. Somit kommt ihm eine große Bedeutung für die Gesundheit, insbesondere für das Immunsystem zu. Eine Bindegewebsmassage dient daher nicht nur der Entspannung, sondern auch der Heilung: Zum einen löst sie Blockaden und lindert Schmerzen im Bewegungsapparat, beeinflusst durch die gezielte Aktivierung von Reflexzonen aber auch die Organfunktionen. Deshalb wird die BGM ebenso bei Erkrankungen der inneren Organe eingesetzt, z. B. bei Atemwegserkrankungen (Asthma), Durchblutungsstörungen oder Kopfschmerzen (Migräne).
Der Bewegungstherapeut ertastet zunächst Verhärtungen im Bindegewebe nach einem genauen Ablauf. Nach diesem Befund richtet sich die Behandlung an Rücken und Bauch oder auch an betroffenen Extremitäten, wie beispielsweise bei einem Tennisarm. Das Unterhautgewebe wird durch festes Ziehen und Streichen mit den Fingern verschoben. Zunächst oberflächlich, später bis in tiefere Gewebsschichten – die intensiven Massagegriffe lösen Verklebungen und fördern die Durchblutung. So lassen sich Spannungen lösen und Organfunktionen stärken.
(red)