Allgemeine Medizin

Prädiabetes – langes Sitzen schadet!

Sitzen ist die Seuche unseres Jahrhunderts. Die mangelnde Bewegung schadet allen, vor allem denen, die auf dem Weg zu einem Diabetes sind.

13.02.2019
Vielflieger sitzen oft stundenlang im Flugzeug. Foto: AdobeStock / kasto Vielflieger sitzen oft stundenlang im Flugzeug. Foto: AdobeStock / kasto

Die meisten Menschen in den Industrieländern verbringen sehr viel Zeit im Sitzen. Sie sitzen auf dem Weg zur Arbeit, in Auto oder Bahn. Der Job im Büro bringt ebenfalls nur wenig Bewegung, und der Feierabend zu Hause wird gemütlich mit Fernsehen oder Computerspiel auf der Couch verbracht.
Abgesehen davon, dass Wissenschaftler schon seit langem vor den gesundheitlichen Nachteilen durch lange Sitzzeiten warnen, wirkt sich die Dauerhockerei vor allem für Menschen mit Übergewicht und einer Vorstufe des Diabetes noch einmal ungünstiger aus. Denn stundenlanges Sitzen ohne Unterbrechungen steigert das Risiko für Herzkrankheiten, fördert das Bauchfett und führt so zu einer Insulinresistenz. Davon spricht man, wenn die Bauchspeicheldrüse das Hormon, das den Zucker in die Zellen schleust, zwar noch produziert, der Körper aber nicht mehr gut genug darauf reagiert.
Wie das DeutscheGesundheitsPortal berichtet, hat ein australisches Forscherteam dafür drei Studien mit Übergewichtigen, Fettleibigen (Adipösen) und Menschen mit Diabetes-Vorstufe ausgewertet, die sich mit den Auswirkungen des langen Sitzens auf diese Personen beschäftigen. Das Ergebnis: Die Unterschiede zwischen denen, die ohne Pause saßen und denen, die ab und an eine solche einlegten, waren umso größer, je ungünstiger ihre Blutzucker- und Insulinspiegel vor dem Essen war und je stärker ausgeprägt ihre Insulinresistenz war.
Das bedeutet, dass Menschen, deren Stoffwechsel bereits negativ verändert ist, besondere Nachteile durch ständige Sitzmarathons haben. Umgekehrt könnten sie ihren Stoffwechsel durch kurze Steh- und Laufpausen verbessern. Schon der Gang zum Drucker oder auf die Toilette hätte positive Auswirkungen, schlussfolgerten die Forscher.(red)