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Nebenschilddrüsenüberfunktion – eine mögliche Ursache der Osteoporose

29.04.2017
Foto: Dr. Said Saalabian, DKD Helios Klinik Wiesbaden

Dr. med. Said Saalabian
Fachbereichsleiter endokrine Chirurgie
DKD HELIOS Klinik Wiesbaden



Viele Frauen nach den Wechseljahren nehmen Kalzium zur Behandlung einer Osteoporose ein. In diesem Alter kann jedoch häufig eine Überfunktion der Nebenschilddrüsen auftreten, die oft übersehen wird. Typische Symptome sind neben dem Knochenschwund, Nieren- und Gallensteine, Magenschmerzen und unspezifische Beschwerden, wie Depression und chronische Müdigkeit.
Bei den Nebenschilddrüsen handelt es sich um vier eigenständige, linsengroße Organe, die rechts und links der Schilddrüse anliegen und den Kalziumspiegel stabil halten. Vor einer Kalziumeinnahme sollte eine Überfunktion der Nebenschilddrüsen ausgeschlossen werden, die sich im Labor durch erhöhte Kalzium- und Parathormon (PTH)-Werte zeigt. Durch eine operative Entfernung der erkrankten Nebenschilddrüse kann die Osteoporose gestoppt und die Knochen mit einer kalziumreichen Ernährung wieder aufgebaut werden.
Vor einer solchen OP ist eine genaue Lokalisation der vergrößerten Nebenschilddrüsen mit bildgebenden Verfahren nötig. Gelingt dies, ist meist ein minimal-invasiver Eingriff über einen kleinen Schnitt möglich. Die Verbesserung der Nebenschilddrüsenfunktion kann schon während der OP durch eine Messung des sich normalisierenden Nebenschilddrüsenhormons (Parathormon) bestätigt werden.
Auch wenn die Erkrankung meist Frauen betrifft, sollten auch Männer mit Knochenschwund oder Symptomen, wie z. B. Nierensteinen, ihre Kalziumwerte kontrollieren lassen.