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Nächtliche Atemaussetzer therapieren – Lebenserwartung erhöhen

09.11.2016
Foto: Prof. Dr. Richard Schulz

Prof. Dr. Richard Schulz
Leitender Arzt Pneumologie I,
Schlaf- und Beatmungsmedizin
HELIOS MVZ und Klinik Bad Schwalbach



Bei der Schlafapnoe handelt es sich um eine Atmungsstörung, bei der im Schlaf neben Schnarchen gehäuft Atempausen (= Apnoen) auftreten. Sie entstehen durch ein wiederholtes Zusammenfallen der Rachenwände, wodurch dieser verschlossen wird. Das verschlechtert die Sauerstoffversorgung des Körpers und stört zudem den Schlaf. Tagesmüdigkeit mit gefährlichem Sekundenschlaf und Bluthochdruck können die Folge sein. Das erhöht wiederum das Risiko für Schlaganfall und Herzinfarkt. Patienten mit schwerer Schlafapnoe (mehr als 30 Atempausen pro Stunde Schlaf) haben deshalb eine reduzierte Lebenserwartung.
Mindestens zwei Prozent der Frauen und vier Prozent der Männer im mittleren Erwachsenenalter haben eine Schlafapnoe. Hauptrisikofaktoren sind Übergewicht, Alkoholgenuss und die Einnahme von Schlaftabletten.
Die Diagnose wird in einem Schlaflabor gesichert. Dort wird auch die Therapie eingeleitet, d.h. eine Maskenbeatmung mit einer auf Nase und evtl. auch Mund sitzenden Maske. Sie ist über einen Schlauch mit einem Beatmungsgerät verbunden, das Überdruck erzeugt und so den Rachen offen hält.
Durch diese sogenannte CPAP-Therapie fühlen sich die meisten Patienten wieder frischer, es sind zudem günstige Effekte auf das Herz-Kreislauf-System nachgewiesen worden. Allerdings muss die Atemmaske jede Nacht getragen werden, sonst tritt das alte Problem sofort wieder auf.