Allgemeine Medizin

Hämorrhoiden schonend behandeln

Über Hämorrhoiden spricht niemand gerne. Dabei sollte man sie so früh wie möglich behandeln. Schonende OP-Verfahren können die Folgen lindern.

12.02.2017

Hämorrhoiden zu haben, ist ganz normal. Es handelt sich um natürliche Gefäßpolster am Enddarm, die verhindern, dass Stuhl oder Darmgase ungewollt nach außen gelangen. So gesehen, sind sie sogar sehr nützlich. Problematisch wird es erst, wenn sich diese Gefäße krankhaft vergrößern. Das Risiko dafür steigt zwar mit dem Alter, aber auch jüngere Menschen können schon davon betroffen sein. Bei ihnen spielt eine erbliche Veranlagung, aber auch eine Gefäßschwäche eine Rolle. Andere bekommen die Probleme durch Übergewicht oder falsches Verhalten auf der Toilette. So kann starkes Pressen die Hämorrhoiden vergrößern. Auch wer öfter unter Verstopfungen leidet, muss über kurz oder lang damit rechnen. Deshalb sollte man immer genug trinken (1,5 bis 2 Liter am Tag), und viel Obst und Gemüse essen.

Narkose sorgt für schmerzfreie Untersuchung

Typische Symptome sind Schmerzen beim Stuhlgang und danach frisches, helles Blut auf dem Toilettenpapier. Die Diagnose ist in der Regel recht einfach. Im Prinzip genügt bei Verdacht eine einfache Untersuchung beim Urologen. Um aber auszuschließen, dass das Blut keinen anderen Ursprung hat, etwa von Polypen oder gar ein Krebsgeschwür im Darm herrührt, sollte man sich einer Koloskopie, einer Darmspiegelung unterziehen. Die ist meist weniger dramatisch, als viele immer noch meinen. Denn heutzutage erhalten Patienten Beruhigungsmittel und auf Wunsch auch eine kurze Narkose und bekommen deshalb von der Untersuchung nichts mit.

Moderne OP-Verfahren, weniger Nebenwirkungen

Bestätigt sich der Verdacht auf Hämorrhoiden, muss aber noch nicht operiert werden. Erkrankungen im Stadium I oder II kann man meist mit einfachen Methoden in den Griff bekommen. Dazu zählen abschwellende Zäpfchen und Cremes, Sitzbäder mit pflanzlichen Wirkstoffen sowie eine Ernährungsumstellung. Erst ab Grad III von IV muss man eine OP in Betracht ziehen. Denn dann ziehen sich die Hämorrhoiden nach dem Stuhlgang meist nicht mehr von alleine zurück und befinden sich außerhalb des Anus‘. Doch auch auf diesem Gebiet hat es in den letzten Jahren einige Weiterentwicklungen gegeben. So gibt es heute neuere, schonende Operationsverfahren bei Hämorrhoiden als noch vor wenigen Jahren. Ein Beispiel: das Anal-Lifting nach der Longo-Methode. Dabei bleibt eine normal große Hämorrhoidenregion erhalten. Auch liegt die Naht hier oberhalb des schmerzempfindlichen Analkanals (www.haemorriden.net). Das erspart dem Patienten nach der Operation Schmerzen. Die Funktion der Hämorrhoiden bleibt erhalten. Schleim und Luft entweichen nicht unkontrolliert. (red)