Allgemeine Medizin

Grippezeit noch nicht vorbei!

Husten, Schnupfen, Heiserkeit – die Grippe- und Erkältungszeit hält auch im Februar und März noch unvermindert an. Wer nicht zum Schluss noch in die Falle tappen möchte, sollte jetzt vorbeugen!

21.02.2017

Die Augen tränen, die Nase tropft, der Geist ist umnebelt. Kaum einer kommt im Winter um eine Erkältung oder Grippe herum. Doch wer sein Immunsystem fit hält, kann die Wahrscheinlichkeit dafür deutlich senken. Stress, Schlaf- und Vitaminmangel bereiten Erkältungsviren den Boden. In der winterlichen Kälte finden sie zudem einen treuen Verbündeten. Denn die niedrigen Temperaturen sorgen dafür, dass sich die Blutgefäße in der Haut verengen. Das drosselt die Durchblutung und damit die Abwehrfähigkeit gegen Krankeitserreger.

Wärme und Bewegung

Kalte Füße sind deshalb oft die Eintrittskarte für Erkältungsviren. Dagegen helfen Wollsocken oder ein heißes Fußbad. Die beste Prophylaxe ist jedoch Bewegung: Sie hält nicht nur den Kreislauf in Schwung, sondern stabilisiert auch noch das Immunsystem. Allerdings kommt es hier auf die richtige Dosis an: Experten empfehlen zwei- bis dreimal pro Woche eine gute halbe Stunde Bewegung. Walken, Joggen, Radeln oder Inline-Skaten sind besonders geeignete Ausdauersportarten. Seltene oder besonders hohe Belastungen schaden dem Immunsystem dagegen eher. So werden z. B. nach Marathonveranstaltungen unter den Teilnehmern gehäuft Atemwegsinfekte registriert. Spitzenathleten sind ebenfalls besonders infektanfällig. Übertriebener Ehrgeiz kann also gerade bei Fitness-Anfängern nach hinten losgehen.

Essen für die Abwehrkräfte

Genauso wichtig wie Sport: Die richtige Ernährung. Vor allem Obst und Gemüse stärken die Immunabwehr und schützen vor Erkältungen. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. empfiehlt fünfmal am Tag Obst oder Gemüse. Einen frisch gepresster Orangensaft zum Frühstück, zwischendurch einen Apfel oder eine Banane, mittags Salat oder Gemüse, nachmittags einen Joghurt mit Obst und abends Gurke, Paprika oder Tomate zum Brot – das ist lecker und leicht einzuhalten.

Schutzengel Schlaf

Dauerstress ist Gift für’s Immunsystem. Stress zu vermeiden, jedoch nicht immer einfach. Wenn der Chef Überstunden anordnet, zu Hause die Kinder ihr Recht fordern und der Bügelwäscheberg immer höher wird, kann von Seele baumeln lassen keine Rede mehr sein. Eines sollte man sich jedoch nicht nehmen lassen: den Schlaf. Im Herbst und Winter braucht der Körper für die nächtliche Ruhephase mitunter eine Stunde mehr, und die sollte man ihm auch gönnen.
Wer trotz aller Belastungen zwischendurch oder abends eine Pause einlegen kann, tut sich und seinem Immunsystem etwas Gutes.
Richtig abschalten heißt aber auch, auf dauernde Fernseh- und Radioberieselung zu verzichten und stattdessen mit einer Tasse Tee, einer CD oder einem guten Buch zu entspannen.
Autogenes Training oder Progressive Muskelentspannung nach Jacobson helfen ebenfalls, schneller von Stress auf Relaxen umzuschalten.

Wann zum Arzt?

Bei hohem Fieber, starkem Schüttelfrost und einer Erkältung, die auf die Nebenhöhlen oder die unteren Atemwege übergreift, sollte ein Arzt aufgesucht werden, rät die Krankenkasse DAK. Anzeichen dafür sind Luftnot, starker, lang anhaltender Husten, starke Kopfschmerzen oder Schluckbeschwerden. Letztere können Symptome einer Mandelentzündung oder einer Angina (weiße Flecken im hinteren Rachenraum) sein. Auch wenn nach fünf Tagen einer normalen Erkältung noch keine Besserung eingetreten ist, sollten die Symptome vom Arzt abgeklärt werden. (red)

Bewährte Hausmittel

• Dampfbad: Es lindert die Entzündung der Nasenschleimhäute, lässt sie abschwellen und verflüssigt das Sekret in den Nasennebenhöhlen. Eine Handvoll Kamillenblüten in anderthalb bis zwei Liter kochendes Wasser geben und eine Viertelstunde lang ziehen lassen. Dann das Gesicht 10-12 Minuten über die dampfende Schüssel halten und den Kopf dabei mit einem Handtuch bedecken. Damit es nicht zu heiß wird, lieber mit einem größeren Abstand zur Schüssel beginnen.
• Halswickel: Sie können bei Halsweh helfen. Dafür ein feuchtes, warmes Geschirrhandtuch um den Hals wickeln. Darüber ein trockenes Frotteehandtuch schlagen. Wichtig: Das feuchte Tuch ganz bedecken. Dem warmen Halswickel wird auch eine entzündungshemmende Wirkung nachgesagt.