Allgemeine Medizin

Gefährliche Feuchtgebiete

Mit Schimmelbefall im Haus ist nicht zu spaßen. Allergische Reaktionen wie Dauerschnupfen oder Augenreizungen können genauso auftreten wie Asthma, Kopfschmerzen oder Müdigkeit.

23.11.2016

Schwarze Stellen in der Dusche oder Schatten an der Wand – was nicht schön, aber harmlos aussieht, gefährdet die Gesundheit. Kopfschmerzen, Müdigkeit oder Asthma können die Folge sein. Schimmelpilze gibt es überall. Sie sind ein natürlicher Teil unserer Umwelt. Unter Millionen Dächern machen sie sich als unerwünschte Untermieter breit und signalisieren, dass es hier ein Feuchtigkeitsproblem gibt. Siedeln sich Schimmelpilze in Wohnräumen an, sind sie zum einen ein Ärgernis, vor allem aber auch ein ernstzunehmendes gesundheitliches Problem. Besonders Babys, alte oder kranke Menschen mit einem geschwächten Immunsystem sind gefährdet.

Unsichtbare Sporen

In mehreren Studien kommt die Weltgesundheitsorganisation zu dem Ergebnis, dass mit Schimmelbefall im Haus nicht zu spaßen ist. Gefährlich ist dabei nicht der eigentliche Pilz, sondern vielmehr die vielen Sporen, die er ausbildet. Sie sind nur unter dem Mikroskop sichtbar und verteilen sich in der Raumluft. In Europa leben laut Bundesumweltamt etwa 200 verschiedene Schimmelpilzarten. In Wohnungen bilden sie farbige, oft braune oder schwarze Flecken an Wänden, Decken oder Möbeln. Wachsen sie versteckt, bemerkt man sie manchmal nur durch ihren modrigen Geruch. Grundsätzlich sind alle Schimmelpilze in der Lage, allergische Reaktionen wie Dauerschnupfen oder Augenreizungen auszulösen, wenn ihre Sporen in großer Zahl eingeatmet werden. Wer in einer feuchten, schimmligen Wohnung lebt, hat außerdem ein erhöhtes Risiko für Atemwegserkrankungen und Atemwegsinfektionen, warnt das Umweltbundesamt im Schimmelpilz Leitfaden. Auch Kopfschmerzen und Müdigkeit können eine Folge von Schimmelbefall in geschlossenen Räumen sein.

Wohnung trockenlegen

Wer fürchtet, durch Schimmel krank zu sein, kann sich an umweltmedizinische Zentren wenden. Das Umweltbundesamt hält auf seiner Webseite Anschriften bereit. Klarheit über die Art des Pilzes schafft eine Schimmelanalyse, die verschiedene Laboratorien anbieten. Aber auch wenn das Erkrankungsrisiko für Gesunde eher gering ist: Der Schimmel muss weg aus der Wohnung, da sind sich die Experten einig. Es gilt zunächst die Ursache für die Feuchtigkeit zu finden und zu beseitigen. In vielen Fällen reichen richtiges Heizen und regelmäßiges Lüften schon aus. Manchmal sind aber auch weitreichendere Renovierungsmaßnahmen nötig, die man am besten einem Fachmann überlässt. (mawi)