Allgemeine Medizin

Elastosonografie unterstützt bei Tumor-OP

Hirnoperationen sind Millimeterarbeit. Ein neuer Tast-Ultraschall hilft dabei, gesundes, umliegendes Gewebe nicht mit zu verletzten.

11.05.2018

Ob in der Frauenarztpraxis, beim Internisten oder Allgemeinmediziner – Ultraschallverfahren dienen vielfach diagnostischen Zwecken. Seit einiger Zeit kommen sie auch im OP-Saal zum Einsatz: etwa die Elastosonografie (ELS). Sie liefert Neurochirurgen, etwa bei Hirnoperationen, wertvolle Informationen über das Gewebe. Dadurch kann die Lage von Tumoren häufig genau identifiziert und diese können gezielt entfernt werden, ohne das gesunde, benachbarte Gewebe zu schädigen, erläutern Experten der Deutschen Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin e.V. (DEGUM). „Die Elastosonografie ist ein bildgebendes Verfahren, das zunächst vorwiegend in der Tumordiagnostik eingesetzt wurde“, sagt DEGUM-Experte Prof. Dr. med. Martin Scholz aus Duisburg. „Nun nutzen wir die Elastosonografie auch bei Hirn-Operationen.“ Solche exakten Ultraschall-Bilder könne man mit anderen Sonografie-Verfahren oft nicht zu erzeugen, so Scholz weiter. Zudem könnten die Chirurgen dadurch möglicherweise verbliebenes Tumorgewebe besser entdecken.
Die Elastosonografie – eine Art Tast-Ultraschall – gibt Auskunft darüber, wie hart oder weich ein Gewebe beschaffen ist: Ein Ultraschall-Sender sendet dabei einen Impuls in den Körper. Durch die Messung der Ausbreitungsgeschwindigkeit dieses Impulses im Gewebe kann die Gewebefestigkeit bestimmt und in einem Elastogramm sichtbar gemacht werden. Dadurch können Ärzte zum Beispiel zwischen einem verhärteten Tumor und gesundem Gewebe unterscheiden. (red)