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Darmkrebsvorsorge – Virtuelle Koloskopie als Option

26.09.2017
Foto: RNS Gemeinschaftspraxis

Prof. Dr. med. Ralf Bauer
EBCR
Facharzt für Radiologie und Gesellschafter
RNS Gemeinschaftspraxis



Mit etwas mehr als 60000 Neuerkrankungen in Deutschland pro Jahr ist Darmkrebs die dritthäufigste Krebsart bei Mann und Frau. Der Tumor tritt ab Mitte 50 gehäuft auf.
Durch eine Vorsorgeuntersuchung kann man gutartige Schleimhautpolypen frühzeitig erkennen. Diese gelten als Krebsvorstufe, wachsen aber nur sehr langsam und entarten erst im Laufe der Jahre. Werden diese abgetragen, kann die Entstehung des Krebses verhindert werden. In Deutschland wird deshalb ab dem 55. Lebensjahr die Darmkrebsvorsorge mit Endoskopie (Darmspiegelung, med. „Koloskopie“) als gesetzliche Vorsorgeleistung angeboten. Leider nehmen nur wenige dieses Angebot auch wahr. Es bestehen häufig Vorbehalte gegen oder Ängste vor einer Untersuchung mit einem Schlauch, der in den Darm eingeführt wird.
Seit einigen Jahren hat sich als alternative Methode die „virtuelle“ Darmspiegelung mit Computertomographie etabliert, bei der kein Schlauch in den Dickdarm vorgebracht wird. Stattdessen werden in Rücken- und Bauchlage tausende, ein Millimeter dünne Röntgen-Schichtbilder des Bauches mit dem CT aufgenommen und dreidimensional verarbeitet. Der Arzt kann nun die Oberfläche der Darmschleimhaut genau beurteilen und auf Krebsvorstufen untersuchen. Die CT-Untersuchung kann ambulant durchgeführt werden. Auch ist dafür keine Narkose nötig. Die Strahlenbelastung der 30-minütigen Untersuchung ist dank neuester CT-Geräte gering.