Allgemeine Medizin

Dämmert eine Mückenplage?

Mücken gibt es jedes Jahr. Doch der Klimawandel ruft die Blutsauger früher und zahlreicher auf den Plan als sonst. Wärme und Feuchtigkeit könnten in diesem Jahr für eine echte Plage sorgen.

10.04.2017

Das Wetter ist vielerorts schon sehr warm. Der Deutsche Wetterdienst spricht vom „wärmsten März seit Messbeginn 1881“. Dazu gab es für diese Jahreszeit sehr viel Sonnenschein, der für die fast schon sommerlichen Temperaturen sorgte. Kommt jetzt noch viel Niederschlag dazu, drohe in diesem Jahr eine echte Mückenplage, schätzt Doreen Walther, Biologin und Mückenexpertin am Leibnitz-Zentrum für Agrarforschung (ZALF) im Brandenburgischen Müncheberg und warnt: „In 2017 könnte es viele Generationen von Mücken geben.“ Vor allem in Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg konnten die Plagegeister in Dachböden und Kellern überwintern. Mittlerweile wurden aber auch schon frisch geschlüpfte Exemplare gesichtet. Unter anderem die im Vergleich zur normalen Stechmücke kleineren Gnitzen und Kriebelmücken. Letztere erinnern eher an kleine Fliegen. Sie werden normalerweise erst im Mai aktiv, vor allem in der Nähe von Seen und Flüssen. Aber auch Regentonnen und Pfützen sind ideale Brutstätten, in deren Nähe die Wahrscheinlichkeit für eine Stechattacke größer ist.
Was viele nicht wissen: Nur die Weibchen saugen Blut. Aber nicht unbedingt süßes. Entscheidend für die unerwünschte Anziehung ist der individuelle Geruch eines Menschen. Und diese „Lockstoffe“ werden auch über den Schweiß in die Luft abgegeben. Ebenso zieht Kohlendioxid, das ausgeatmet wird, Mücken an.
Wer sich schützen will, sollte also vor dem Schlafen duschen und sich bei Einbruch der Dunkelheit in weite, helle Kleider hüllen. Denn Mücken mögen’s eher schwarz und eng. Eine Leggins oder ein enges langärmliges Shirt etwas sind keine Hindernis für ihren Rüssel. Wer auf nackte Haut nicht verzichten möchte, sollte ein Repellent auftragen. Die Mückensprays halten die Plagegeister mehrere Stunden auf Distanz. (red)