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Zufallsbefunde: Was tun bei einem Leberrundherd?

13.09.2017
Foto: Prof. Dr. Otto Kollmar/HELIOS Dr. Horst Schmidt Kliniken

Prof. Dr. med. Otto Kollmar
Klinikdirektor Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie
HELIOS Dr. Horst Schmidt Kliniken Wiesbaden



Eine Ultraschalluntersuchung des Bauchraums wird bei verschiedenen Beschwerden routinemäßig durchgeführt. Relativ häufig wird dabei zufällig – und unabhängig von dem eigentlichen Grund der Untersuchung – ein sogenannter Leberrundherd entdeckt, ohne Symptome oder mit unspezifischen.
Leberrundherde können pauschal in die Kategorien gut- oder bösartig eingeordnet werden. Der Experte kann bereits aufgrund der Form und Struktur des Leberrundherds im Ultraschall eine Einschätzung vornehmen. Um den Befund genau einordnen zu können, sollte der behandelnde Arzt zusätzlich eine sorgfältige Anamnese, also eine Befragung zu eigenen und familiären Vorerkrankungen, bildgebende Verfahren wie CT oder MRT sowie gezielte Labordiagnostik durchführen.
Bei den meisten Befunden handelt es sich um gutartige Zysten. Wenn diese keine Beschwerden verursachen, bedürfen sie keiner Therapie. Doch es kann sich auch um bösartige Tumoren handeln. Bei diesen bösartigen Leberrundherden sollte der Patient zu einem Spezialisten für Leberchirurgie gehen. Dieser Experte berät ihn über mögliche Behandlungsmethoden.
Entweder erfolgt eine Operation, Lebersektion genannt, oder man entscheidet sich zusammen mit dem Arzt – je nach Befund – für ein lokales Verfahren (z. B. RFA, LITT, KRYO-Therapie, TACE).
Diese individuelle Beratung des Patienten durch den Arzt ist das A und O und die Basis für den Erfolg der Behandlung.