Anzeige Sport, Knochen und Gelenke

Wenn der Tennisellenbogen nicht therapierbar ist ...

16.08.2018
Foto: Dr. med. Kay Schmidt-Horlohé_Orthopädicum

Dr. med.Kay Schmidt-Horlohé
Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie,
zertifizierter Ellenbogenchirurg (DVSE) und Durchgangsarzt
Orthopaedicum Wiesbaden



Der „Tennisellenbogen“ ist häufig für Schmerzen am außenseitigen Ellenbogen verantwortlich. Üblicherweise kann diese im Alltag höchst störende Reizung der Strecksehnen erfolgreich durch Physiotherapie, reizhemmende Medikamente oder moderne Therapieverfahren, wie körpereignes Blutplasma, behandelt werden. Kortison lindert zwar die Schmerzen, sollte aber nicht häufiger als ein- bis zweimal gespritzt werden.
Selten hält die Entzündung der Sehnen länger als vier bis sechs Monate an. Wenn trotz Behandlung die Beschwerden länger als sechs Monate andauern, handelt es sich oftmals gar nicht um einen Tennisellenbogen, sondern um andere Erkrankungen des Ellenbogens, die sehr ähnliche Beschwerden verursachen können. Dies kann zum Beispiel eine einklemmende Gelenkinnenhautfalte (Plica) oder ein Knorpelschaden am Speichenkopf sein. Auch ein nicht stabiles Seitenband kann auf den ersten Blick dem Tennisellenbogen vergleichbare Schmerzen bereiten.
Eine genaue Befragung zu den Beschwerden, die differenzierte Untersuchung des Ellenbogengelenkes und eine erweiterte Bildgebung mit Ultraschall und MRT sind dann wichtig, um eine exakte Diagnose zu stellen. Je nach zugrunde liegendem Problem kann dann eine erfolgreiche Therapie eingeleitet werden.
Das Spektrum reicht dann von der nicht-operativen bis hin zur operativen Therapie, wobei Letztere zunehmend in arthroskopischer „Schlüssellochtechnik“ möglich ist.