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Medizinische Trainingstherapie bei Krebs

15.09.2017
Foto: Detlef Gottwald

Karel Kucera
Dipl.-Sportwissenschaftler und Geschäftsführer
MED4SPORTS Rehazentrum & Health Club Wiesbaden



Früher lautete die Anweisung für Krebspatienten: „wenig belasten – viel schonen“. Diese Devise ist heute wissenschaftlich klar widerlegt. Neueste Studien zeigen, dass körperliche Aktivität einen positiven Einfluss auf den Verlauf von Krebserkrankungen hat und Nebenwirkungen von Chemo- und Strahlentherapie dadurch deutlich gelindert werden können. Insbesondere der positive Einfluss auf das Fatigue-Syndrom, Schlafstörungen, die Lebensqualität und die Bewältigung des Alltags gilt als gesichert. Dies unterstreicht auch das Zitat des World Cancer Research Fund (WCRF): „Sport ist so wichtig wie ein Krebsmedikament“.
Eine besondere Rolle innerhalb sportlicher Aktivitäten von Krebspatienten nimmt die medizinische Trainingstherapie (MTT) ein. Sie ist heutzutage ein wichtiger Baustein in der Behandlung onkologischer Erkrankungen. Dies zeigen auch das onkologische Trainingstherapie-Konzept (OTT) der Sporthochschule und der Uniklinik Köln und die Studien des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen (NCT) in Heidelberg.
Die medizinische Trainingstherapie ermöglicht ein an den Patienten angepasstes, systematisches Training sowie eine schnelle Umsetzung neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse in die therapeutische Praxis. Und was nicht weniger wichtig ist: Sie gilt als absolut sichere Therapiemaßnahme für onkologische Patienten. Das NCT empfiehlt 150 Minuten pro Woche in allen Phasen der Erkrankung.