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Leisten-, Nabel- oder Narbenbruch – wann und wie operieren?

31.07.2017
Foto: Dr. med. Michael Rössler

Dr. med. Michael Rössler
Chefarzt Allgemein- und Unfallchirurgie
St. Josefs-Hospital Rheingau



Eine Hernie ist ein Eingeweidebruch, der durch eine Schwachstelle der Bauchwand entsteht. Durch diese können die Organteile des Bauchraums nach außen vorfallen, wodurch eine sackartige Ausstülpung entstehen kann. Man unterscheidet Leisten-, Nabel- und Narbenbrüche. Ist es zu einem Leistenbruch gekommen, empfiehlt sich eine Operation, denn der Bruch bildet sich nicht von selbst wieder zurück und vergrößert sich mit der Zeit. Zudem besteht immer die Gefahr, dass sich Darm- oder Fettgewebe in der Ausstülpung verfängt und abgeschnürt wird. Eine Hernien-OP sollte ein erfahrener Chirurg vornehmen, der sich darauf spezialisiert hat. Prinzipiell gibt es „offene“ Verfahren mit oder ohne Einsatz eines Netzes und die minimal-invasiven Techniken, die sog. Schlüsselloch-Verfahren, bei denen durch winzige Hautschnitte endoskopisch operiert wird. Die spezielle „Minimal Repair-OP“ wird vor allem bei der „Sportlerleiste“ eingesetzt. Bei diesen Patienten treten durch die übermäßige sportliche Aktivität Beschwerden auf, die denen eines Leistenbruches ähneln. Das Prinzip dieser Technik ist die Schonung von intaktem Gewebe sowie die Erhaltung der freien Beweglichkeit des Körpers. Bei der Wahl der Methode spielt das Alter des Patienten eine Rolle, die Lage und Größe des Bruchs sowie Vorerkrankungen und die Art der Narkose. Welches Verfahren zum Einsatz kommt, hängt immer von der individuellen Situation des Patienten ab.