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Krumme Wirbelsäule: Behandlung der „Alters“-Skoliose

22.05.2018
Foto: Asklepios Paulinen Klinik

Prof. Dr. med. Thomas Niemeyer
Chefarzt der Abteilung
für Wirbelsäulenchirurgie / Skoliosezentrum
Asklepios Paulinen Klinik
Wiesbaden



Anders als bei der Erkrankung im Jugendalter (adoleszente Skoliose) geht es bei der alternden krummen Wirbelsäule darum, deren Verschlimmerung zu stoppen. Die Therapie dieser adulten Skoliose hängt von den Symptomen ab. Meist kommt es im Verlauf der Erkrankung zu einer Rumpffehlhaltung mit einer schleichenden Zunahme der Vornüber-Neigung. Zusätzlich leiden die Patienten häufig unter starken Beinschmerzen. Diese Ischias-Symptomatik ist oft Folge der Veränderungen und der Verdrehung der Wirbelkörper im Alter, weil dadurch der Wirbelkanal enger wird.
Eine symptomlose Skoliose im höheren Alter bedarf keiner Therapie. Sind die Schmerzen und Funktionseinschränkungen jedoch auf die Skoliose zurückzuführen, sollte man gezielte therapeutische Maßnahmen ergreifen.
Dank steigender operativer Erfahrung und moderner OP-Technik können Patienten heute auch im hohen Alter – gegenüber konservativ behandelten Patienten – eine Steigerung der Lebensqualität von einem Eingriff erwarten. Im Gegensatz zu der adoleszenten Skoliose ist das Operationsziel bei Erwachsenen neben der operativen Korrektur, der Erweiterung des Wirbelkanals und der Freilegung von Nerven deutlich komplexer.
Die Durchführung einer Operation hängt u. a. vom Beschwerdebild, neurologischen Ausfallerscheinungen und weiteren Grunderkrankungen des Patienten ab. Das hohe Alter allein ist bei der Entscheidung für eine Operation nicht ausschlaggebend.