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Knoten in der Handinnenfläche – harmlos oder nicht?

10.11.2017
Foto: Jana Kay

Dr. med. Katrin Diener
Leitende Ärztin für Orthopädie, Rheumatologie, Chirotherapie und physikalische Therapie, HELIOS Aukamm-Klinik Wiesbaden



Eine Knotenbildung in der Handinnenfläche ist eine gutartige Geschwulsterkrankung des Bindegewebes zwischen Haut und Beugesehnenapparat und wird Morbus Dupuytren genannt. Durch Strangbildung und Schrumpfungsprozesse beugt sich allmählich der Finger. Die Ursache ist bis heute nicht geklärt, eine familiäre Häufung wird beobachtet, wobei überwiegend Männer betroffen sind.
Die Diagnostik beschränkt sich häufig auf eine klinische Untersuchung, mitunter sind Röntgenaufnahmen erforderlich, um eine zusätzliche Gelenkerkrankung auszuschließen. Im Anfangsstadium – bei lokaler Knotenbildung ohne Streckdefizit der Finger – kann durch eine dosierte Röntgenbestrahlung eine Erweichung und Rückbildung des Knotengewebes bewirkt werden. Bei Eintreten von Streckdefiziten ist die Röntgenbehandlung nicht mehr erfolgversprechend. Dann sind verschiedene invasive Maßnahmen etabliert. So können Enzyme in den Strang gespritzt werden und diesen zersetzen. Der Strang kann mit einer Nadel geschwächt und dann manuell aufgebrochen werden oder er wird operativ ausgeschält.
Allen invasiven Maßnahmen ist gemein, dass ein erhöhtes Risikopotenzial besteht und die Regeneration mit Fortschreiten des Befundes immer aufwendiger und langwieriger wird. Die Empfehlung lautet also: Wer frühzeitig die Knoten bestrahlen lässt, vermeidet mit hoher Wahrscheinlichkeit die Notwendigkeit einer Operation.