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Kaffee bedenkenlos genießen

30.01.2018
Foto: Prof. Dr. med. Thomas Münzel

Prof. Dr. med. Thomas Münzel
Zentrum für Kardiologie
Kardiologie I
Johannes Gutenberg-Universität Mainz



Die Zeiten, in denen man beim Kaffeetrinken ein schlechtes Gewissen haben musste, sind vorbei. Der Konsum des koffeinhaltigen Getränks wirkt sich offenbar nicht negativ auf die Gesundheit aus. Das geht zumindest aus einer amerikanischen Langzeitstudie hervor. US-Wissenschaftler kommen darin zu dem Ergebnis, dass Erwachsene, die Kaffee trinken, offensichtlich länger leben. Das Risiko, an Herzleiden, Atemwegserkrankungen, Diabetes oder Infektionen zu sterben, sei bei Kaffeetrinkern deutlich geringer.
An der Langzeitstudie des National Institutes of Health (NIH) des amerikanischen Ministeriums für Gesundheitspflege und Soziale Dienste nahmen zwischen 1995 und 2008 insgesamt 400000 US-Bürger zwischen 50 und 71 Jahren teil. Kaffee sei eines der am häufigsten konsumierten Getränke, bestätigt Neal Freedman von den NIH. Der Zusammenhang zwischen dem Kaffeekonsum und dem Sterberisiko sei jedoch bislang unklar gewesen. Er und sein Team hatten herausgefunden, dass ein erhöhter Kaffeekonsum mit einem geringeren Sterberisiko einhergeht.
Auch wenn die Forscher nicht feststellen konnten, dass tatsächlich der Kaffeekonsum für das geringere Sterberisiko der Probanden verantwortlich war, so konnte Neal Freedman trotzdem eine Entwarnung geben: Kaffee wirke sich zumindest nicht – wie lange angenommen – negativ auf die Gesundheit aus, so der Wissenschaftler.
Welcher der Inhaltsstoffe womöglich einen positiven Einfluss auf die Gesundheit nehmen könnte, sei derzeit aber noch nicht klar. Denn Kaffee besteht aus mehr als 1000 Inhaltsstoffen, die die Gesundheit möglicherweise beeinflussen.
Die amerikanische Ernährungswissenschaftlerin Amelia Baker rät indes, den Kaffee möglichst schwarz zu trinken. Natürlich sei es nicht gut, Sahne oder Zucker in den Kaffee zu mischen. Diese Zusätze seien bekanntlich schlecht für die Gesundheit. Was den puren Kaffee angeht, dürfe es aber ruhig eine Tasse mehr sein.
Fazit: Ich persönlich bleibe beim Kaffeetrinken. Auch die erlaubte Tassenzahl von sechs bis acht kommt mir entgegen, wobei man bei der täglichen Dosis individuell darauf achten sollte, inwieweit Nebenwirkungen wie Nervosität oder Kopfschmerzen entstehen. Trotz der Bedenken der Wissenschaftler bleibe ich bei der Kombination mit Milch und Zucker.