Anzeige Herz und Kreislauf

Herzerkrankungen begünstigen Ödeme

16.11.2017
Foto: R. Berg

Priv.-Doz. Dr. med. Markus Schubert
Chefarzt Innere Medizin
St. Josefs-Hospital
Rheingau Rüdesheim



Viele Menschen, die unter einer Herzerkrankung leiden, haben gleichzeitig Ödeme. Aus medizinischer Sicht handelt es sich dabei um krankhafte Flüssigkeitseinlagerungen im Gewebe, die beim Menschen in fast allen Körperregionen auftreten können. Je nach Lokalisation spricht man dann z. B. von Beinödemen, Hirnödem, Lungenödem, Knöchelödemen usw.
Eine der häufigsten Herzerkrankungen, die Ödeme zur Folge haben können, ist die chronische Herzschwäche, an der in Deutschland schätzungsweise 1,8 Millionen Menschen leiden. Bei dieser Erkrankung bilden sich Ödeme, wenn das zum Herz zurückfließende Blut nicht mehr ausreichend weitergepumpt wird und deshalb vor dem Herz ein Rückstau entsteht. Dieser Rückstau kann bis in die kleinen Gefäße zurückreichen, die dann prall mit Blut gefüllt sind und einen erhöhten Druck aufweisen. Wegen dieser Druckerhöhung wird mehr Flüssigkeit aus dem Blut ins umliegende Gewebe abgepresst und weniger Flüssigkeit wieder in die Gefäße aufgenommen, so dass Ödeme entstehen.
Darüber hinaus können bei einer Herzschwäche weitere Effekte an der Ödem-Entstehung beteiligt sein, z. B. scheiden die Nieren je nach Erkrankungsstadium weniger Harn aus, was zur Einlagerung von Wasser im Körper führt und die Ödembildung vorantreibt. Umgekehrt belasten Ödeme auch das Herz, weil das Gewicht durch die Einlagerungen steigt.
Ödeme sollten deshalb unbedingt von ärztlicher Seite abgeklärt werden.