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Hallux valgus: Wie kommt es zu einem Ballenzeh?

12.09.2017
Foto: Reinhard Berg

Katalin Wehe
Chefärztin Fußchirurgie
St. Josefs-Hospital Rheingau/Rüdesheim



Hallux valgus nennt man eine besondere Fehlstellung der großen Zehe. Die Ursache kann eine erbliche Vorbelastung sein. Häufig wird diese Veränderung am Fuß durch enges und/oder hochhackiges Schuhwerk verstärkt. Ursache können aber auch Veränderungen im Knochenaufbau des Fußes sein, die den Fuß instabil werden lassen. Beim Hallux valgus „schaut“ die Großzehe nicht gerade nach vorn, sondern weicht in Richtung Fußaußenseite ab. Auch die Zugrichtung der Sehnen verändert sich und verstärkt die Verlagerung der Großzehe. Es entsteht der sogenannte Ballen, der aus einem Knochen des Mittelfußes besteht, der aus der normalen Achse ausgewachsen ist. Der Ballen reibt am Schuh, wodurch schmerzhafte Druckstellen (Hornhautschwielen), Hautreizungen, Schwellungen und Entzündungen entstehen können. Das ganze Grundgefüge des Fußes kann sich verändern, sodass es zu Fehlbelastungen und Schmerzen an den verschiedensten Stellen des Fußes kommen kann. Unbehandelt können sich die Beschwerden verschlimmern, die zweite Zehe kann bedrängt oder von der großen Zehe über- oder unterlagert werden. Die Beweglichkeit kann schmerzhaft oder eingeschränkt sein. Auch eine vorzeitige Arthrose des Großzehengrundgelenks sowie weitere Veränderungen von Stellung und Achsausrichtung der Kleinzehen können die Folge sein. Nach sorgfältiger Untersuchung wird ein Behandlungskonzept erstellt, das aus konservativen oder operativen Maßnahmen bestehen kann.