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Glaukomanfall – wenn das Auge plötzlich unter Druck gerät

05.07.2017

Dr. Beate Steinhorst
Fachärztin für Augenheilkunde und Refraktive Chirurgie
AugenLaserZentrum Wiesbaden



Plötzlich verschlechtertes Sehen, starke Kopfschmerzen oberhalb eines Auges, Übelkeit bis zum Erbrechen, häufig in Verbindung mit stechenden Augenschmerzen und hoher Lichtempfindlichkeit, können auf einen akuten Glaukomanfall hindeuten. Bei einem Glaukomanfall steigt der Augeninnendruck binnen weniger Stunden möglicherweise auf das Drei- bis Vierfache des Normalwerts an. Schnelle ärztliche Hilfe ist dringend nötig, da bereits innerhalb von Stunden dauerhafter Schaden am Sehnerv und der Pupille entstehen kann. Ursache des Glaukomanfalls ist eine Engwinkelsituation im vorderen Augensegment, d. h. es liegt eine flache vordere Augenkammer vor, die das Abfließen des Kammerwassers aus dem Auge erschwert. Vergrößert sich nun die Pupille, z. B. durch Anpassung an die Dunkelheit oder durch Medikamente, die eine Vergrößerung der Pupillen hervorrufen, kann es zum Stau des Kammerwassers kommen. Als Akuthilfe können spezielle Augentropfen den Druck senken. Operativ lässt sich mithilfe eines Lasers eine kleine Öffnung in die Regenbogenhaut lasern, um das Abfließen des Kammerwassers zu gewährleisten. Dieser Eingriff ist schmerzfrei und risikoarm. Ein Glaukomanfall kann auch auf einen bereits länger vorhandenen Grünen Star hindeuten, der bislang unerkannt blieb. Generell sollte man daher ab etwa 40 Jahren regelmäßig den Augendruck kontrollieren lassen.