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Blasenschwäche – ein Tabu, das sich behandeln lässt

27.07.2019
Foto: Sebastian Veit

Dr. med. Florian Lenz
Beckenbodenspezialist AGUB III Qualifikation
Klinik für Gynäkologie
und gynäkologische Onkologie
Helios HSK



Lange Zeit galt Blasenschwäche als ein Problem des höheren Lebensalters, das dieBetroffenen hinnehmen mussten. Aber auch viele junge Patienten leiden an der sogenannten Belastungsinkontinenz, bei der sie unkontrolliert Urin verlieren. In Deutschland sind schätzungsweise acht Millionen Menschen davon betroffen.
Ursache für diese Form der Inkontinenz ist eine Schwächung oder Schädigung der Beckenbodenmuskulatur und des Schließmuskels rund um die Harnröhre. Schuld daran sind hohe Belastungen wie etwa Schwangerschaft, Verletzungen, Bestrahlungen oder Hormonveränderungen. Frauen kämpfen deutlich häufiger mit diesem Problem als Männer. Viele Betroffene schämen sich und ziehen sich aus der Gesellschaft zurück.
Dabei gibt es erfolgreiche Behandlungsmöglichkeiten: Bei leichter Blasenschwäche kann schon ein gezieltes Training der Beckenbodenmuskulatur helfen. Kurse und Anleitungen bieten Physiotherapeuten und Sportvereine an. Bei stärkerer Ausprägung des Problems kann eine kleine Operation die Inkontinenz stoppen. Dabei wird eine kleine Kunststoffschlinge unterhalb der Harnröhre gelegt, die die Muskulatur stützt und stabilisiert. Der unkontrollierte Urinverlust wird damit verhindert. Der Eingriff dauert nur wenige Minuten und ist zu 80 bis 90 Prozent erfolgreich.Die Beratung, Diagnose und Planung eines solchen Eingriffs nimmt der Gynäkologe oder der Urologe vor.